Die Geschichte der Jogginghose

Schon fast ein Jahrhundert auf dem Buckel

Jogginghose niedrigen Temperaturen auf dem Sportplatz Die Geschichte der Jogginghose begann vor fast 100 Jahren. Émile Camuset, der Gründer der französischen Sportmarke Le Coq Sportif, brachte in den 1920er Jahren eine einfache, gestrickte Jerseyhose auf den Markt. Diese sollte Sportlern ermöglichen, auch in der kalten Jahreszeit mit ausreichend Bewegungsfreiheit zu trainieren.

So richtig Fahrt nahm die Produktion der Jogginghose dann aber, wie könnte es anders sein, in den 1970er Jahren auf. Damals war Freiheit und Unbeschwertheit ein großes Thema. Und dazu gehören schließlich auch von engen Hosen befreite, unbeschwerte Beine.

Die Jogginghose wurde zunächst weiterhin in erster Linie als Sportbekleidung produziert. Statt Jersey wurde in dieser Zeit widerstandsfähiges Nylon zum beliebtesten Stoff. Meist wurde die Jogginghose als Teil eines weitgeschnittenen Sportanzugs gefertigt. Dank diesem Outfit sollten Sportler auch beim winterlichen Training nicht frieren. Oben eng und unten mit Schlag – modisch war die Jogginghose auch in den 70er Jahren schon.

Auch wenn sie zunächst nur als Sportoutfit geplant war, wurde laufend am modischen Erscheinungsbild der Jogginghose gearbeitet. Schließlich wollen auch Sportler gut aussehen. In den 1980er Jahren wurde Baumwolljersey zum Jogginghosen-Stoff der ersten Wahl und der Schnitt veränderte sich deutlich. Statt engen Hosen mit weitem Schlag kreierten Modeschöpfer nun weite Hosen mit engen Bündchen.

Die Jogginghose wird mehr und mehr gesellschaftsfähig

Breakdancer trägt JogginghoseOb aus Nylon oder Baumwoll-Jersey – bereits in den 80er Jahren wurde die Jogginghose nicht mehr nur auf dem Sportplatz gesichtet. Auch in Discos tauchten die bequemen Hosen vermehrt auf. Kein Wunder, schließlich ist Tanzen auch eine sportliche Betätigung.

So richtig gesellschaftsfähig wurde die Jogginghose dann aber erst in den 1990er Jahren. Den Wandel vom Sportoutfit zum Alltagskleidungsstück hat sie vor allem der amerikanischen Rap- und Hip-Hop-Szene zu verdanken. Kaum ein Rapper wurde zu dieser Zeit ohne Jogginghose gesichtet. Von den USA schwappte der Trend wenig später auch nach Deutschland über. Der aktuelle Look? Möglichst weit und möglichst tiefsitzend – baggystyle eben!

Von da an hatte die einst ausschließlich zum Sport verdammte Jogginghose leichtes Spiel. Nach der Sportler- und Hip-Hop-Szene eroberte sie in den 2000er Jahren vom Sofa bis zum Laufsteg fast jeden Bereich unseres Alltags. Auch wenn sie nach wie vor ein wichtiges Sportoutfit ist, ist die Jogginghose inzwischen salonfähig geworden. Stylisch und bequem ist eben die perfekte Kombination!